Knochen liefern der Erde wertvolle Nährstoffe

Was passiert mit ihnen bei einer Reerdigung?

Wenn sich Menschen damit beschäftigen, wie sie bestattet werden möchten, stellt sich für viele auch die Frage: Wie lange bleiben meine Knochen im Grab erhalten? Bei der Reerdigung mischen wir den anorganischen Teil der Knochen verfeinert der neuen Erde bei und machen diese damit noch fruchtbarer.

Knochen liefern der Erde wertvolle Nährstoffe
Teilen-Sektion überspringen Diesen Beitrag teilen

Sie tragen uns, geben uns Halt und schützen uns: Ohne unsere Knochen könnten wir nicht leben. Bei einer Erdbestattung werden sie als letztes zersetzt – manchmal erst nach Jahrzehnten. Die Dauer hängt von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit ab, zum Beispiel davon, wie hoch der Gehalt an Wasser und Sauerstoff in der Friedhofserde ist. Auch bei der Feuerbestattung bleiben nach der Verbrennung Knochen übrig. Sie haben nach mehreren Stunden bei 800 bis 1000 Grad Celsius eine andere Struktur, sind aber teilweise noch vorhanden. Nach der Kremation werden sie gemahlen und in die Aschekapsel gefüllt. 

Ähnlich wie in den Krematorien verfahren wir mit den Knochen auch bei der Reerdigung. Wenn die Transformation des Körpers abgeschlossen ist, ist der organische Anteil der Knochen verstoffwechselt. Übrig bleibt das leichtere, anorganische Knochenmaterial. Wir entnehmen die verbliebenen Knochen der entstandenen neuen Erde und verfeinern sie mit einer Mühle. Anschließend geben wir sie der Erde wieder bei. Sie sind dann nicht mehr zu sehen. 

In den Knochen sind Mineralien wie zum Beispiel Calcium enthalten. Indem wir die verfeinerten Knochen der neuen Erde beigeben, machen wir sie noch wertvoller: Calcium fördert die Bildung einer guten Bodenstruktur, erhöht den pH-Wert und puffert Säuren. Es ist dadurch für Pflanzen, die auf der neuen Erde wachsen, besonders wichtig. Dies ist ein Baustein, wie die Reerdigung dazu beiträgt, dass sich der Kreislauf der Natur schließt und das Ende immer auch der Anfang neuen Lebens ist.