Eine Grabstelle auf der Lebenswiese erwerben
Eine Reerdigungsgrabstelle auf der Lebenswiese ist im Bestattungskomplettpaket: »Einfach Erde« enthalten, lässt sich aber auch über unsere Partner-Bestattungsinstitute erwerben.
Viele Menschen wünschen sich heutzutage eine pflegfreie Grabstätte, die angemessen und würdevoll ist, dabei aber keinen Aufwand für Angehörige verursacht. Der Wunsch nach Einfachheit und Naturverbundenheit spiegelt sich auch in der Wahl der Beisetzungsart wider. Ob anonyme Bestattung, Naturbestattung oder Reerdigungsgrab – es gibt verschiedene Wege, den letzten Ruheort naturnah und pflegefrei zu wählen.
Ein pflegefreies Grab bedeutet, dass die Grabstelle dauerhaft durch die Friedhofsverwaltung oder den Träger gepflegt wird – Hinterbliebene müssen sich also nicht um die Grabgestaltung oder -bepflanzung kümmern. Diese Grabformen werden zunehmend nachgefragt, da sie einerseits praktisch und bezahlbar sind und zugleich oft naturnah gestaltet werden.
Bei einer anonymen Bestattung bzw. anonymen Beerdigung wird die Asche, der Sarg oder die neue Erde aus einer Reerdigung auf einer Gemeinschaftsfläche ohne individuelle Kennzeichnung beigesetzt.
Der Ort der Beisetzung bleibt somit anonym, auch für An- und Zugehörige. Diese Form ist besonders schlicht und kostengünstig, lässt aber keinen persönlichen Gedenkort zu.
Die halbanonyme Bestattung verbindet Einfachheit bei der Grabanlage mit der Möglichkeit des Gedenkens. Auch hier wird die Beisetzungsfläche gemeinschaftlich genutzt, doch die Namen der Verstorbenen werden auf einer gemeinsamen Gedenktafel oder als Namensschilder auf beispielsweise einer Steele genannt.
Der genaue Platz der Beisetzung bleibt auch hier anonym, zugleich entsteht ein gemeinsamer Ort der Erinnerung, ohne dass Grabpflege anfällt.
Unter Naturbestattung versteht man alle Bestattungsformen, bei denen die Beisetzung in freier Natur erfolgt – etwa im Bestattungswald, auf dem Meer oder im Gebirge. Die Grabstelle ist hier in die Landschaft eingebettet und pflegefrei, da die Natur selbst den Ort gestaltet.
Je nach Beisetzungsart ist diese Art der Bestattung anonym, z.B. bei der Seebestattung, wo die Hinterbliebenen lediglich die Koordinaten der Beisetzung erhalten, oder bei der neu in Rheinland-Pfalz erlaubten Flussbestattung. Aber auch eine dezente Kennzeichnung durch Baumplaketten in deutschen Bestattungswäldern ist möglich.
Eine Bestattung auf der grünen Wiese ist in Deutschland bislang nur auf dem Friedhof zulässig. In der Schweiz hingegen darf die Asche aus einer Kremation auch als Naturbestattung auf Almwiesen verstreut werden. Die hier gängige, pflegefreie Rasenbestattung erfolgt meist auf einer gemähten Wiesenfläche mit gemeinsamer Gedenktafel oder einer schlichter Kennzeichnung.
Eine neue Möglichkeit der Wiesenbestattung ist die Lebenswiese – speziell konzipiert für Reerdigungen, bei denen fruchtbare neue Erde beigesetzt wird. Bei der Lebenswiese handelt es sich um eine naturbelassende Langgraswiese, auf der Gräser, Kräuter und Blumen ungestört gedeihen können. Ganz nebenbei leistet diese Form des pflegefreies Grabes auch einen Beitrag zur Erhaltung der heimischen Artenvielfalt.
Die Reerdigung ist eine noch junge, aber zunehmend gefragte Bestattungsform, die den natürlichen Kreislauf in den Mittelpunkt stellt. Der Körper wird nach dem Tod in einem von der Natur inspirierten Prozess in rund 40 Tagen in nährstoffreiche Erde verwandelt. Dieser Vorgang kommt ganz ohne chemische Zusätze aus – er braucht nur pflanzliches Material wie Heu und Stroh und die körpereigenen Mikroorganismen.
Die so entstehende Reerdigungserde trägt aktiv zur Bodenverbesserung bei und fördert neues Pflanzenwachstum. Deshalb eignet sie sich auch besonders gut für naturnahe Beisetzungsformen und pflegefreie Grabanlagen.
Die Reerdigung wurde 2020 erstmals in den USA legalisiert. Dort ist sie unter »Natural Organic Reduction« oder »Terramation« bekannt und wird von verschiedenen Anbietern durchgeführt. Unter diesen haben sich drei Bestattungswege für die neue Erde etabliert:
Beisetzung auf Gedenkflächen: Einige Reerdigungsanbieter verfügen über eigene Grundstücke, auf denen die Erde ausgebracht oder in Gedenklandschaften eingebracht wird.
Mitnahme durch Angehörige: Die neue Erde oder ein Teil davon kann von Angehörigen mitgenommen und im eigenen Garten oder an einem symbolischen Ort verstreut oder begraben werden – sofern es die örtlichen Vorschriften erlauben.
Spende für ökologische Projekte: Manche Vorsorgende oder Familien entscheiden sich, die Erde an Aufforstungs- oder Renaturierungsprojekte zu geben. So entsteht aus dem Tod neues Leben – ganz im Sinne eines geschlossenen Kreislaufs.
Diese neue Praxis zeigt, wie sich Bestattungskultur verändern kann, wenn Naturverbundenheit und persönliche Werte im Mittelpunkt stehen.
Auch in Deutschland wird die Reerdigung inzwischen als neue, naturverbundene Bestattungsform angeboten – zunächst in Schleswig-Holstein. Die Erde kann auf Friedhöfen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern beigesetzt werden. Hier finden Sie alle Friedhöfe, die bereits aktiv Reerdigungsgrabstellen anbieten.
Jede Grabform, die für klassische Erdbestattungen angeboten wird, kann bei diesen Friedhöfen auch für Reerdigungen genutzt werden. So ist beispielsweise auf dem Parkfriedhof Ohlsdorf in Hamburg eine pflegefreie Wiesenbeisetzung möglich.
Einige dieser Friedhöfe bieten auch speziell für Reerdigungen pflegefreie Gräber an: Auf dem Friedhof in Stockelsdorf ist eine Beisetzung im blühenden Staudenbeet möglich. Und der Friedhof in Elmshorn bietet pflegefreie Grabstellen für Reerdigungen auf einer Lichtung im friedhofseigenen Begräbniswald an.
Eine Naturbestattung in einem Bestattungswald ist für die Reerdigung derzeit noch nicht möglich. Es gibt jedoch eine pflegefreie Beisetzungsform, die ebenfalls den ökologischen Gedanken bereits in sich trägt: Die Lebenswiese von MEINE ERDE. Dabei handelt es sich um ein naturnahes Grabfeld, auf dem die beigesetzte Erde Teil einer ungestört wachsenden Langgraswiese wird.
Merkmale der Lebenswiese:
naturbelassen und ökologisch sinnvoll gestaltet
keine Grabpflege durch Angehörige erforderlich
halbanonyme Anlage: Gedenk-Ranke mit Namensschildern
Reerdigungsgräber mit langjähriger Ruhefrist
Stärkung der heimischen Artenvielfalt durch halbjährliche Mahd
Die Lebenswiese bietet eine besonders tröstliche und lebensbejahende Alternative für alle, die sich eine Bestattung auf der grünen Wiese wünschen – verbunden mit dem Gedanken, der Natur etwas zurückzugeben.
Ob anonyme Beerdigung, halbanonyme Bestattung oder Naturbestattung im Bestattungswald – immer mehr Menschen wünschen sich eine letzte Ruhestätte, die pflegefrei und naturverbunden ist.
Mit der Reerdigung auf der Lebenswiese wird dieser Wunsch auf besonders schöne Weise erfüllt: Ein Grab, das nicht gepflegt werden muss – und gerade dadurch Pflanzen ungestört gedeihen lässt und Insekten und Kleinlebewesen auch in Zeiten des Klimawandels Nahrung und Schutzraum bietet.